Walt Disney Methode im Coaching – Drei Blickwinkel, eine Lösung
Die Walt Disney Methode ist eine einfache, aber sehr effektive Coaching-Technik zur Ideenfindung, Planung und Reflexion. Sie eignet sich besonders gut für Situationen, in denen neue Lösungen gefragt sind oder Blockaden gelöst werden sollen. In der Ausbildung kannst du sie einsetzen, um Auszubildende dazu zu befähigen, eigene Ideen zu entwickeln und Verantwortung für ihre Lösungswege zu übernehmen.
Benannt ist die Methode nach dem bekannten Filmproduzenten Walt Disney, der laut Aussagen seines Umfelds komplexe Ideen durch unterschiedliche Denkhaltungen systematisch bearbeitete. Daraus wurde eine Coachingtechnik mit drei klaren Rollen: Träumer, Realist und Kritiker.
Was ist die Walt Disney Methode?
Die Walt Disney Methode basiert auf der Annahme, dass gute Ideen aus mehreren Perspektiven betrachtet werden müssen, bevor sie umgesetzt werden können. Dazu wird ein Thema nacheinander durch drei verschiedene Rollen bearbeitet:
Träumerin oder Träumer: Entwirft Visionen, Wünsche und ideale Szenarien
Realistin oder Realist: Plant pragmatisch, denkt an Ressourcen, Zeit und Machbarkeit
Kritikerin oder Kritiker: Überprüft Risiken, Schwachstellen und unklare Punkte
Durch diesen Dreiklang entsteht ein vollständiger Denkprozess, der sowohl kreative Ideen zulässt als auch realistische Umsetzung und kritische Reflexion.
Warum die Walt Disney Methode im Coaching so wirksam ist
Die Methode ist besonders wirkungsvoll, weil sie:
Denkblockaden auflöst und neue Ideen fördert
Kreativität und Realität sinnvoll verbindet
Auszubildenden ermöglicht, eigene Vorschläge zu entwickeln
die Perspektivübernahme trainiert und Empathie fördert
In der Ausbildung kann die Walt Disney Methode helfen, eigenverantwortliches Handeln zu fördern und Lernende in ihrer Problemlösekompetenz zu unterstützen.
Anwendungsbeispiel aus der Ausbildung
Ausgangslage: Eine Auszubildende möchte einen Verbesserungsvorschlag für die Einarbeitung neuer Kolleginnen einbringen, weiß aber nicht, wie sie das Thema angehen soll.
Träumerrolle:
„Wie wäre es, wenn neue Azubis von Anfang an eine erfahrene Person an der Seite hätten, die ihnen alles erklärt, ohne Druck und mit klarer Struktur?“
Realistenrolle:
„Was müsste organisiert werden, damit das klappt? Welche Ressourcen brauchen wir, wie wäre der Zeitplan, wer könnte das übernehmen?“
Kritikerrolle:
„Was könnte dagegen sprechen? Gibt es mögliche Konflikte, zu hohe Belastung, mangelnde Akzeptanz?“
Das Ergebnis ist eine durchdachte Idee, die realistisch eingeschätzt und reflektiert ist. Die Auszubildende kann mit einem konkreten Vorschlag ins Gespräch gehen.
So führst du die Methode als Ausbilderin oder Ausbilder durch
Thema klären: Was genau soll bearbeitet werden? Eine Herausforderung, eine Idee, ein Wunsch?
Rollen vorbereiten: Du kannst die Rollen als Stationen im Raum vorbereiten oder nacheinander im Gespräch wechseln
Träumen lassen: Stelle Fragen wie: „Was wäre, wenn alles möglich wäre? Was ist dein ideales Szenario?“
In die Realität holen: Frage: „Was brauchst du, damit das umsetzbar wird? Was geht schon heute?“
Kritisch betrachten: Frage: „Was könnte schwierig werden? Wo könnte es Widerstände geben?“
Zusammenführen: Notiere gemeinsam die Kernaussagen und leite konkrete nächste Schritte ab
Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Rollen vermischen: Achte darauf, dass die Rollen nacheinander durchlaufen werden
Zu wenig Zeit lassen: Jede Rolle braucht Raum und Wertschätzung
Keine Visualisierung: Gerade für junge Menschen ist es hilfreich, die Gedanken sichtbar zu machen
Fehlende Zielorientierung: Führe am Ende zur Umsetzung zurück („Was machst du als Nächstes?“)
Walt Disney Methode im Online-Kurs für Ausbilder:innen
In unserem Kurs „Coachingskills für Ausbildungspersonal“ lernst du die Walt Disney Methode im Detail kennen – mit Beispielen, Anleitung und Transferhilfen für deinen Ausbildungsalltag. Du erfährst auch, wie du sie mit anderen Methoden kombinieren und an unterschiedliche Zielgruppen anpassen kannst.
- 100 % online, jederzeit startklar
- Zertifiziert und praxisorientiert
- Entwickelt für Ausbildungspersonal in Betrieben
